Gelesen: Der Himmel über Quickborn

Heute stelle ich euch ein Buch vor, dass euch zurück in die neunziger Jahre versetzt:


Das Buch wurde freundlicherweise von der Autorin Kirstin Messerschmidt über Literaturtest kostenfrei zur Verfügung gestellt. Hier findet ihr weitere Informationen: klick. Herzlichen Dank nochmal für das Rezensionsexemplar.

Beschreibung
Seit sie denken kann, leidet die 15-jährige Olivia „Liv“ Ballato an unkontrollierbaren Wutausbrüchen. Livs Temperament macht sie zur Außenseiterin. Gegen die Einsamkeit unterhält sie eine imaginäre Liebesbeziehung zu Rockstar Kurt Cobain. Als die Familie von der Großstadt ins dörfliche Quickborn umzieht, wird Livs Leben schier unerträglich. Doch dann verliebt sie sich in ihren Lehrer Marc.(Quelle: kirstinmesserschmidt.de)

Autor
Kirstin Messerschmidt, geb. 1981, ist in Schleswig-Holstein aufgewachsen und begann ihre berufliche Laufbahn in einem Rechtsanwaltsbüro. Im Alter von 20 Jahren verließ sie ihre geliebte Heimat und ging nach London, um dort für den Musiksender MTV zu arbeiten. Seit 2005 lebt sie in Berlin. Geschrieben hat sie schon immer, jedoch meistens unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Ihr erster Roman „Winterblut" erschien 2013 beim Klak Verlag.(Quelle: Literaturtest)

Das Buch
Das Buch hat 396 Seiten und wurde am 7. September 2017 in der Edition EP veröffentlicht. Es lässt sich flüssig lesen, Rechtschreib- oder Satzfehler sind mir nicht aufgefallen.

Meinung
Olivia, die viel lieber "Liv" genannt werden möchte, ist ein typischer Teenager der neunziger Jahre. Hat ein Teenager an sich schon genug mit sich selbst zu tun, so kommt es bei Liv noch viel dicker. Ihre Mutter ist eine unausstehliche despotische Frau, die nur glücklich ist, wenn sie andere niedermachen kann. Zum Glück sind Liv und ihr Vater ein eingeschworenes Team wenn es darum geht, die Launen von Charlotte (natürlich nicht deutsch ausgesprochen sondern englisch, das ist schicker!) zu ertragen. Als die Familie aus Hamburg in das ländliche Quickborn zieht, sieht sich Liv einer komplett neuen Schule und Mentalität gegenüber. Es scheint auf der Schule fast ausschließlich zukünftige Arztfrauen oder Neonazis zu geben. Nur ihr Mitschüler Walter lässt sich von Livs schroffen Art und ihren zahlreichen heftigen Wutausbrüchen nicht abbringen und steht ihr stets zur Seite. Als dann Kurt Cobain stirbt, die Liebe ihres Lebens, stürzt sich Liv in ein verbotenes Abenteuer mit ihrem Lehrer Marc. Ob das gut gehen kann erfährt der Leser im Laufe des Buches nur zu gut.

Ich finde, dass das Titelbild gut zum Buch passt. Wer hatte damals nicht einen der leise knisternden Polyester-Sportanzüge im Schrank. Auch die Stimmung im Buch und die gewählten Ausdrücke passen prima in die Zeit. Die Protagonistin Liv wurde mir schnell sympathisch, und ich konnte ihre Wut sehr gut nachvollziehen, auch wenn ich über das Ausmaß des ein oder anderen Ausbruchs dann doch leicht erschrocken war. Teenager eben. Doch obwohl ich mittlerweile meine eigenen Teenagerjahre längst hinter mich gebracht habe, konnte ich mich gut in sie einfühlen. Auch die anderen Figuren im Buch finde ich gut nahe gebracht und authentisch.

Das einzige, was mich ein wenig gestört hat, waren die schnellen Wendungen und Ereignisse gegen Ende des Buches, da hätte ich mir teilweise ein wenig mehr Zeit für die Erzählungen gewünscht. Für mich ging es zum Schluss ein wenig zu schnell. Nichts desto trotz hat mich das Buch gut unterhalten und ich musste des öfteren ziemlich schmunzeln. Ich freue mich schon darauf, weitere Bücher der Autorin zu entdecken und vergebe gute 4 von 5 Sternen für dieses Buch.


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