Interview: Green Net-Autor Wilfried von Manstein
Gestern habe ich darüber berichtet wie begeistert ich von "Green Net" bin.
Entsprechend aufgeregt war ich, als ich dem Autor Wilfried von Manstein (WvM) ein paar Fragen zu seinem tollen Roman stellen und die Antworten veröffentlichen durfte.
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Joya: Gab es einen einzelnen Impuls zum Schreiben dieses Buches oder entstand die Geschichte nach und nach?
WvM: Ich
hatte vor etwa zehn Jahren eher spielerisch damit begonnen, einen
Jugendroman zu schreiben, der auf der Grundidee beruhte, dass ein
zwölfjähriger Junge mit Bäumen spricht. Auslöser war ein täglicher
Spaziergang, der mich an einer über und über mit Efeu bewachsenen Buche
vorbeiführte, in deren Schatten ich oft Rast machte und die mich an
meine schon früh entstandene, besondere Beziehung zu Bäumen erinnerte.
Des
Weiteren hatte ich im Jahre 1990 ein Buch mit ›heilenden Texten‹
veröffentlicht, von denen sich einer mit den Dingen beschäftigte, die
wir von den Bäumen lernen können. In der Einleitung zu diesem Text
schrieb ich: »Die Bäume haben aus der Erde ein Paradies gemacht, ohne je
zu denken. Hoffentlich lernen wir noch rechtzeitig von ihnen und
beenden den Kampf gegen unsere uralten Freunde, ohne die wir nicht leben
können.«
Als
ich dann merkte, dass es gar nicht so einfach ist, einen Roman zu
schreiben, absolvierte ich ein Studium „Kreatives Schreiben“ und
verfasste meine Masterarbeit über das Thema. (https://www.amazon.de/dp/3942498146)
Joya: Glauben Sie, dass Pflanzen uns wirklich verstehen können bzw. dass sie
eine ähnliche Sprachstruktur besitzen mit Wörtern und Grammatik?
WvM: Wenn
die Menschen sich trotz gleicher Sprachstruktur und Grammatik schon so
wenig verstehen, warum sollen Pflanzen dann dieses Prinzip übernehmen?
Jedoch:
Beim Sprechen oder schöner noch beim Singen oder Musizieren übertragen
sich Gefühle und da klappt es schon besser mit der Verständigung. Ja,
ich glaube Pflanzen können uns verstehen.
Joya: Was für ein Baum oder Pflanze wären Sie nach einer Verlangsamung wie im Buch?
WvM: Ich glaube, ich bin jetzt schon ein Kaktus. J Im Ernst, Affenbrotbäume liebe ich sehr. Wenn ich wählen könnte, würde ich einer sein wollen.
Joya: Haben Sie einen grünen Daumen?
WvM: Ich
glaube nicht. Andererseits: Meine Freunde behaupten, dass bei niemandem
außer mir das Basilikum auf der Fensterbank sich so lange hält und
sogar ständig nachwächst. Ja, und als ich eine Zeitlang eine sehr große
Wohnung hatte, wucherten mich meine Zimmerpflanzen so sehr zu, dass ich
sie ständig beschneiden musste.
Joya: Dürfen wir Leser uns auf eine Fortsetzung des Romans freuen? Oder ist erst einmal etwas anderes geplant?
WvM: Ich
hatte eigentlich gedacht und das auch des Öfteren betont: „Nie wieder
einen Roman – das braucht zu viel Arbeit und zu viel Gehirnschmalz.
Und ich konnte mir monatelang auch gar keine Fortsetzung vorstellen.
Aber in den letzten Wochen habe ich mit Schrecken festgestellt, dass mich neue Ideen zu „Green net II“ heimsuchen:
„Der
große Hallimasch“ aus „Green net“ breitet sich auf der ganzen Welt aus
und entwickelt eine Strategie zur Ausrottung der Menschen. Er züchtet
zum Beispiel Trumps, Le Pens und Erdogans, die dann für ihn die
Ausrottungsarbeit verrichten sollen.
Lam-Pi-Jong kann das Zeitreisen nicht lassen und Mario mag sich trotz Pubertät nicht von seinem N’Bongoo trennen.
Und
was ist mit Sex? Wird er die zwei Jahre ältere Rado (die aber
inzwischen einen festen Freund hat) damit nerven? Wie gut, dass er jetzt
einen Kinderpsychologen zum Stiefvater hat!
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Ich möchte mich auch hier noch einmal herzlich für die Beantwortung und den netten Kontakt bedanken und freue mich auf eine Fortsetzung ♥
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