Gelesen: Morbus Meeting - Gutenachtgeschichten für Manager

Heute stelle ich euch einen Kurzgeschichtenband vor, den ich über Literaturtest lesen durfte:


Das Buch wurde freundlicherweise vom Wildau Verlag kostenfrei zur Verfügung gestellt. Vielen Dank nochmal für das Rezensionsexemplar.

Beschreibung
Da springt einer ins Taxi und ruft: Fahren Sie mich irgendwo hin ich werde überall gebraucht! Das sollte Sie nachdenklich machen. Sind Sie auch so jemand, der vom Büro zum Flughafen hetzt, vom Flughafen in die Sitzung, von der einen Konferenz gleich in die nächste? Dann ist Vorsicht geboten womöglich leiden Sie bereits unter der gefürchteten Managerkrankheit namens Morbus Meeting, der krankhaften Sucht nach endlosen Besprechungen? Dann lesen Sie dieses Buch, bevor es zu spät ist....
(Quelle: Amazon)

Autor
Früher war Thomas Biermann selbst Manager bei einer großen Fluggesellschaft. Er saß pausenlos in Abteilungsbesprechungen, Projektpräsentationen, Budgetverhandlungen, Kundenforen und Restrukturierungs-Workshops. Eines Tages erkannte er in seinem eigenen Verhalten die ersten Symptome des Morbus Meeting und beschloss, radikal gegenzusteuern. Er wechselte in die akademische Welt und wurde Professor für Betriebswirtschaft an einer Fachhochschule, um endlich die Lufthoheit über seinen eigenen Terminkalender wieder zu gewinnen. In den wenigen Stunden, die er heute nicht mit Senatssitzungen, Fachbereichsausschüssen, Berufungskommissionen, Gutachter-Beratungen und wissenschaftlichen Kongressen verbringt, schreibt er Fachbücher. Wenn dann noch Zeit übrig bleibt, verfasst er seine Gutenachtgeschichten für Manager.
(Quelle: Amazon)

Das Buch
Das Hardcoverbuch hat 160 Seiten und wurde am 15. Oktober 2016 beim Wildau Verlag veröffentlicht. Rechtschreib- oder Satzfehler sind mir nicht aufgefallen.

Meinung
Ich mag es, kurze Geschichten aus dem Berufsalltag zu lesen, daher habe ich entsprechend viele Berufsblogs abonniert. Manager waren bisher nicht dabei, und als ich den Klappentext dieses Büchleins auch noch ansprechend fand, entschied ich mich dafür, dieses Buch gerne lesen zu wollen.

Nun unterscheidet sich dieses Büchlein mit seinem sehr ungewöhnlichen aber handlichen Format schon sehr von den Geschichten, die von Blogs gewohnt bin. Vielmehr sind es klassische Kurzgeschichten wie ich sie noch aus dem Deutsch-Leistungskurs aus der Oberstufe kenne. Der Leser wird entweder aus der Ich- oder der Erzählperspektive in eine Situation gebracht, die zumeist einen humoristischen oder sozialkritischen Unterton besitzt. Die Pointe oder Moral der Kurzgeschichten ist nicht immer auf den ersten Blick ersichtlich, der Leser muss zwischen den Zeilen lesen können und nicht selten habe ich nach der ein oder anderen Geschichte kurz innegehalten und noch einmal über die Bedeutung der gerade gelesenen Geschichte nachgedacht. Hier wurde also auch des öfteren das klassische Eisbergprinzip angewandt, bei dem sich unter der auf den ersten Blick sichtbaren Oberfläche noch sehr viel mehr verbirgt.

Ich möchte gar nicht näher auf den Inhalt der einzelnen Geschichten eingehen, ich kann aber sagen, dass mich mehrere Geschichten in diesem Buch gut unterhalten oder nachdenklich gemacht haben. Nur ein paar wenige waren gar nichts für mich, das ist aber Geschmackssache.

Was mich etwas irritiert hat war die Tatsache, dass die Geschichten zeitlich sehr unterschiedlich angesiedelt waren. Ich hatte das Gefühl, aus den Siebzigern ins aktuelle Millennium und zurück in die Achtziger zu springen, was sich unter anderem am Erzählstil und an der von den Protagonisten verwendeten Technik ablesen ließ. Die Kurzgeschichten scheinen mir über einen langen Zeitraum entstanden zu sein, auch die Erzählweise scheint mal moderner und mal etwas altmodisch, was durchaus seinen Reiz hat, mich aber auch ab und an aus der Geschichte geworfen hat.

Insgesamt fand ich das Buch aber unterhaltsam und bin wieder auf den Geschmack der klassischen Kurzgeschichte gekommen, deshalb vergebe ich hier gute vier von fünf Sternen.


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